Konzertzyklus Uzwil
Menü

Interview 4a 2019/2020

W-I-C-H-T-I-G: Aufgrund Corona wird das Konzert auf ein späteres Datum verschoben. Wir informieren a.s.a.p. und bedanken uns für Ihr Verständnis.


Preisträgerkonzert: Moritz Huemer und das Trio OLAJA im Interview


Am vierten Konzert der Saison 2019/2020 werden junge Preisträger*innen auftreten! Auf diese Neuerung freut sich der Konzertzyklus Uzwil besonders. Als erstes wollen wir vom Einzelkünstler Moritz Huemer und dem Trio OLAJA etwas mehr verraten. Moritz Huemer (Cello) ist aus Liechtenstein und ist aktuell bei Wolfgang Emanuel Schmidt an der Hochschule für Musik in Weimar. Das Trio OLAJA (Quer-, Altflöte und Klavier) sind bei Dr. Immin Chung Poser an der Musikschule ThurLand und bei Saied Taghadossi an der Musikschule Fürstenland. Sie sind aus Gossau, Andwil und Niederbüren.



Moritz Huemer (links) und Trio OLAJA (rechts; Jeannette Bühlmann, Querflöte; Larissa Hacker, Quer-/Altflöte; Oriana Thoma, Klavier)



Konzertzyklus Uzwil: Moritz Huemer, seit welchem Alter spielen Sie das Cello?

Moritz Huemer: Seit ich fünf Jahre alt bin.


Konzertzyklus Uzwil: Weshalb wählten Sie damals als Kind das Cello? Welche Personen (z.B. Ihre Eltern) spielten dabei eine wichtige Rolle für Sie, und weshalb/wodurch?

Moritz Huemer: Die Inspiration für das Instrument Cello war sicherlich meine Tante. Sie ist Solocellistin in Winterthur. Ich konnte sie schon im frühsten Kindheitsalter in Konzerten erleben. Meine Mutter ist Musikschullehrerin und hat mich natürlich bei meinem musikalischem Werdegang sehr unterstützt.


Konzertzyklus Uzwil: Apropos «Ohne Fleiss kein Preis»: Wieviele Stunden üben Sie am Tag?

Moritz Huemer: Je nachdem wieviel Zeit ich gerade habe. An einem komplett freien Tag komme ich schon auf 4–5 Stunden reine Übungszeit.


Konzertzyklus Uzwil: Wie sieht Ihr Alltag an der Musikhochschule aus?

Moritz Huemer: Da ich noch im Bachelor bin, muss ich neben dem Hauptfachunterricht (wöchentlich oder manchmal alle zwei Wochen) viele Nebenfächer absolvieren. Es gibt zwar eigentlich bei den meisten Fächern keine Anwesenheitspflicht. Man muss aber am Ende des Semesters die Prüfungen bestehen. Die Haupttätigkeit im Musikstudium ist mit Sicherheit das selbstständige Üben oder das Proben mit anderen Musikern für Kammermusik- oder Orchesterkonzerte.

Konzertzyklus Uzwil: Was sind Ihre nächsten Pläne als Musikstudent?

Moritz Huemer: Zuerst möchte ich den Bachelor in Weimar abschließen. Dann möchte ich meinen Master eventuell auch bei einem anderen Professor machen, beispielsweise in Berlin. Nach dem Master ist mein Ziel, ein Probespiel für eine Orchesterstelle zu gewinnen, um dann später in meinem Leben als Orchester- und Kammermusiker tätig sein zu können.


— — —

Konzertzyklus Uzwil: Liebes Trio OLAJA, wie entstand euer Trio?

Trio OLAJA: Unsere Lehrer kennen sich schon lange und haben bereits mehrmals ihrer Schüler zusammengebracht, um Ensembles für den Schweizerischen Jugendmusikwettbewerb zu bilden. Nachdem wir alle einwilligten, als Trio uns für den Wettbewerb 2018 vorzubereiten, ging es dann auch schon los mit der Stückauswahl, dem Üben usw.


Konzertzyklus Uzwil: In anderen Formationen (Solo, Duo und in anderen Ensembles) haben Sie bereits bei verschiedenen Wettbewerben mehrfach Preise gewonnen. Gibt es grosse Unterschiede unter diesen verschiedenen Formationen? Bezüglich der Vorbereitung oder dem Auftritt auf der Bühne?

Jeannette: Die Vorbereitungen auf einen Wettbewerb sind in jeder Formation gleich anstrengend. Es sind viele Proben und Konzerte, die diesen Prozess bilden. Larissa und ich haben bereits einmal als Trio teilgenommen, jedoch mit einer dritten Querflöte. Mit einem Klavier ist es schon ein bisschen unterschiedlich, da das Klavier einen ganz anderen Klang hat und so das Hören von Melodien sich unterscheidet. Es gibt keine besonderen Unterschiede bezüglich des Auftrittes auf der Bühne.

Larissa: Musizieren ist für mich Musizieren, egal in welcher Formation. Mir persönlich macht Musizieren im Ensemble immer Spass.

Oriana: Da wir alle schon in anderen Formationen gespielt hatten, war unser Können für das Zusammenspiel schon auf einem hohen Niveau. Dies machte das Ganze etwas einfacher, aber trotzdem waren zur Vorbereitung unzählige Proben notwendig, um einen Ersten Preis mit Auszeichnung zu gewinnen.


Konzertzyklus Uzwil: Seit wie vielen Jahren spielen Sie bereits zusammen?

Trio OLAJA: Zu den ersten Proben haben wir uns im November 2017 getroffen. Zuvor haben Larissa und Oriana schon einmal als Duo, und Larissa und Jeannette in einer Trioformation am Wettbewerb teilgenommen.


Konzertzyklus Uzwil: Sie sind in der Ausbildung bei Saied Taghadossi und Immin Chung Poser. Wie kam es dazu, und wie schaffen die zwei es, dass Sie alle so fleissig üben?

Trio OLAJA: Ein grosser Faktor dabei war der Gruppendruck. Niemand von uns wollte die anderen zwei enttäuschen oder das Niveau des Ensembles runterziehen. Wir alle sind noch in anderen Vereinen tätig, doch auch aufgrund der Liebe zur Musik haben wir es immer geschafft, genügend zu üben und zusammen zu proben. Nicht zuletzt wollten wir auch unseren Lehrern etwas zurückgeben. Ohne ihr grosses Engagement wäre unsere Formation nicht möglich gewesen. Somit geht ein grosser Dank an Saied Taghadossi und Immin Chung Poser.


Konzertzyklus Uzwil: Wo möchten Sie in zehn Jahren musikalisch stehen? Wie sieht der Traum oder der Plan aus?

Jeannette: Ich spiele mit der Querflöte und dem Piccolo noch in der Jugendband Andwil-Waldkirch und in der Musikgesellschaft Waldkirch mit. Es bleibt für mich also weiterhin ein Hobby. Ich denke, dass ich in Formationen wie diesen nicht mehr so regelmässig anzutreffen sein werde. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass ich wieder einmal an einem Wettbewerb teilnehmen werde. Ich möchte in Zukunft mehr Zeit meinen anderen musikalischen Hobbys wie dem Gesang und den Konzerten widmen.

Larissa: Eventuell möchte ich ein Musikstudium antreten. Wenn nicht, dann würde ich gerne in einem privaten Ensemble spielen, aber definitiv niemals mit der Musik aufhören.

Oriana: Ein Musikstudium kommt für mich nicht in Frage, doch ich werde das Klavierspiel als Hobby weiterführen. Mein Ziel momentan ist es, in Zukunft als Oberstufenlehrerin unter anderem auch Musik zu unterrichten. So kann ich mein Wissen und meine Leidenschaft weitergeben.


Konzertzyklus Uzwil: Welches der drei Stücke, die Sie spielen werden, ist am anspruchsvollsten als Trio? Und weshalb?

Trio OLAJA: Für uns haben Kuhlaus und Dichlers Komposition Schwierigkeiten an sich. Das Stück von Kuhlau ist zwar sehr schön, aber auch sehr durchsichtig. Sprich: Man hört die Fehler … Das Stück von Dichler ist nicht nur für uns Musikerinnen fordernd, sondern auch für die Zuhörer*innen. Es gibt schwierige Harmonien und Rhythmen, die anspruchsvoll zu verstehen sind und auch nicht jedem gefallen. Dies macht das Zusammenspiel spannend, aber auch nicht ganz einfach.


Der Konzertzyklus Uzwil bedankt sich bei allen für die Interviews! icp/3.3.2020


Alle Interviews